Festliche Beleuchtung in Brügge

Sonntag, 29. Januar 2012

Reisen durch Flandern, die Küste

Fangen wir mal ganz oben, oder aus belgischer Sicht im Osten, an. Zwischen den Niederlanden und Belgien liegt ein großer Naturschutzpark, het Zwin. Heimat für Störche und andere Tiere. Es gibt Wanderwege und Führungen.
Nun zu den Städten:
Das belgische Sylt namens Knokke.
Knokke ist von zwei weiteren Stadtteilen umgeben. Het Zoute Richtung niederländische Grenze und Heist Richtung Westen.
Zoute ist das absolute Nobelviertel. Hier stehen unglaublich große und teilweise sehr schöne Häuser. Auch in Zoute ist das Ausflugslokal Siska Marie. Es gibt dort sehr leckere Waffeln, einen riesigen Spielplatz für Kinder und ein spannendes Publikum. Ich hatte etwas zu viel erwartet. Es ist ein sehr großer Betrieb und mir kam es (allerdings Hauptsaison und Wochenende) ein bisschen wie Massenabfertigung vor. Die Qualität kann ich aber nicht beanstanden.
Von Siska über die Zoutelaan Richtung Knokke, an die Strandpromenade fahren. Macht langsam und genießt den Anblick der Prachtbauten. Auf der Promenade in Knokke findet ihr sämtliche Edelboutiquen. Ich kann mir die Sachen nicht leisten und ich denke, dass ich niemals so viel Geld für ein Stück Stoff ausgeben würde, aber der Kontrast zwischen Meer und strandurlaubenden Familien auf der einen Seite und den Boutiquen mit ihren Kunden auf der anderen Seite der Promenade hat was.
Heist ist ein eher gewöhnlicher Badeort mit den typischen Hochhäusern entlang der belgischen Küste. Hier war ich noch nicht.
Anschließend kommt Zeebrugge, einer der größten Häfen weltweit. Wenn ihr von Knokke in diese Richtung fahrt, kommt ihr automatisch ein bisschen durch das Hafenviertel und könnt die riesigen Parkplätze, gefüllt mit neuen Autos, sehen, die dort auf ihr Schiff warten. Es gibt auch Hafenrundfahrten, aber das steht noch auf meiner zu erledigen Liste. Soll aber interessant sein, zumal es auch am Kreuzfahrtterminal vorbei geht und man nicht nur Industrie zu sehen bekommt.
Zeebrugge selbst finde ich nicht ganz so attraktiv, Blankenberge, der nächste Ort, hat Einiges mehr zu bieten.
Nahe am Ortsteingang (von Zeebrugge kommend) ist das Serpentarium, das Sea life center und es scheint dort seit kurzem eine Heulerstation zu geben. Ich hatte sie im Sommer gehört, aber es war leider schon zu spät am Abend und das Sea life war bereits geschlossen. Ebenfalls in dieser Ecke ist das Pier. Es ragt 300 Meter ins Meer und bietet einen wunderschönen Ausblick aufs Meer. Hier kann man auch Sonnenuntergänge gucken, wenn nicht gerade die Wolken aus England die Sicht vernebeln ;-) Im Cafe des Piers hat man den besten Blick, kann etwas Warmes trinken und spart sich den Eintritt.
Pier in Blankenberge

Das lustige Velodrom an der Strandpromenade bietet Herausforderungen auf zwei Rädern. Falls jemandem ein gewöhnliches Fahrrad zu langweilig sein sollte,  kann man sich auf seltsamen Fahrrädern vergnügen.
Etwas weiter steht das Kasino. An ihm klettern riesige Babys hinauf. Das war Teil der 3jährlich stattfinden Aktion „Beaufort- Kunst an der Küste“. Einige der Installationen dürfen nach der Ausstellung bleiben, wie beispielsweise die Babys am Kasino. Es gibt noch ein architektonisch interessantes Belle Epoque Viertel, aber das habe ich bewusst noch nicht wahrgenommen.
In Wenduine, dem nächsten Ort, gibt es nicht so viel zu sehen, aber zwischen Wenduine und dem folgendem Ort, De Haan, gibt es eine Besonderheit: Einen unbebauten Küstenstreifen mit ausgebreiteter Dünenlandschaft und einem Wald auf den Dünen. Hier gibt es Wanderwege und Führungen.
De Haan ist ein sehr hübscher, gepflegter Ort und Hochburg der Deutschen und Briten. In der Normandielaan ist auf einer Verkehrsinsel ein Minipark mit Albert Einstein Skulptur auf der Bank. Er hat mal hier gewohnt, als er auf der Flucht war.
Einstein auf der Bank in De Haan
In De Haan ist die Architektur bewundernswert. Es gibt eine Verordnung, dass keine neumodischen Betonklötze gebaut werden dürfen, daher hat die Stadt noch das Flair der Jahrhundertwende. Wirklich sehenswert. Am liebsten laufe ich immer erst durch De Haan bis zum Meer und wandere dann mit den Füßen im Wasser nach Wenduine, herrlich. Ihr könnt das auch machen und anschließend mit der Straßenbahn zurück nach De Haan fahren.
Die Kusttram ist etwas Besonderes. Sie fährt von Knokke bis zur französischen Grenze und das fast immer direkt hinter dem Deich, viele Abschnitte bieten Meerblick. Sollte das Wetter bescheiden sein, könnt ihr die Küste einfach von der Straßenbahn aus genießen. Eine Tageskarte kostet für Einzelpersonen 5 Euro, Stand 2011 (in der Bahn sind sie teurer, kauft die Karten vorher im „De Lijn Winkel“/ Am Schalter), es gibt auch Gruppenkarten. Von der belgischen Bahn gibt es eine Sonderfahrkarte „ein Tag am Meer“ (Stand 2010). Sie berechtigt zu Hin- und Rückfahrt von einem beliebigen Bahnhof und kostet ungefähr 15-20 Euro. Von Brüssel aus würde sich das als Alternative zum Auto anbieten, wobei man in Knokke mit Auto besser dran ist.
Bredene ist auch ein kleiner Küstenort, mit einem schönen Minigolfplatz. Er liegt gegenüber dem Hotel „De Golf“ in der Kapelstraat 73.
Der nächste Ort ist schon Oostende.
Was nur wenige wissen: Marvin Gaye hat hier für eine Belgierin das Lied „sexual healing“ geschrieben.
Da ich meistens mit dem Zug unterwegs bin, führt mich in Oostende der erste Weg stets vom Bahnhof zur Mole, große Pötte gucken. Hier ist die Ein- und Ausfahrt in den Hafen und man kann Frachtschiffe oder große Fähren auf dem Weg nach England beobachten. Der Weg dorthin ist mit kleinen Wagen gesäumt, die Waffeln, Fritten und Fisch verkaufen. Am alten Fischmarkt kommt man ebenfalls vorbei.
Weiter über die Promenade kommt man zum Hotel Thermae Palace. Das müsste die alte Sommerresidenz des Königs sein. Das Fort Napoleon liegt etwas weiter außerhalb. Ein fünfeckiges Gebäude, dessen Bau Napoleon in Auftrag gab, aber er konnte es nicht mehr nutzen. Später diente es den Nazis als Unterschlupf. Mittlerweile finden dort wechselnde Ausstellungen statt.
Weiter an der Küste entlang kommt man nach Nieuwpoort. Ein hübsches Städtchen. Es ist aufgeteilt in Nieuwpoort Stad und aan Zee. Im Ortskern war ich noch nicht, aber er soll recht gut erhalten und sehenswert sein. Ein schöner Spaziergang führt von „Stad“ Richtung Jachthafen und Ijsermündung am Fluss entlang an den Strand. Von hier kann man auch den Leuchtturm auf der anderen Seite sehen.
Der Leuchtturm von Nieuwpoort
Am Strand ist ein weiteres Beaufort Kunstwerk. Eine große Schildkröte mit einem Reiter auf dem Rücken „auf der Suche nach Utopia“.
An der Westküste war ich erst ein Mal, daher kenne ich mich hier nicht ganz so gut aus.

Etwas weiter im Hinterland liegt Ipern. Die Stadt wurde im Krieg annähernd vollständig zerstört und hat einen der größten Soldatenfriedhöfe. Hier ist auch das Freilichtmuseum „in Flanders Fields“. Die Kriegsgeschichte der Stadt ist so ziemlich überall gegenwärtig, wobei es trotzdem eine schöne Stadt ist. Die Bauern finden noch immer sehr viel Munition auf ihren Feldern und es gibt am Wegrand einige Sammelpunkte, an denen die gefundene Munition regelmäßig abgeholt wird.

Montag, 9. Januar 2012

Alltägliches

Auf anderen Blogs habe ich Beiträge gelesen, in denen die Blogger ein Wort für das neue Jahr auswählten.
Die Idee hat mir gut gefallen und ich habe sie aufgegriffen.
Vor genau einem Jahr hatte ich drei Kreuze im Kalender gemacht, denn ich war froh, das alte Jahr hinter mir lassen zu können. Das vergangene Jahr war bis zum Herbst ein sehr schönes, aber die letzten Monate sind sehr bescheiden ausgefallen. Auf die drei Kreuze habe ich am Neujahrstag verzichtet, dafür hoffe ich, dass dieses Jahr nicht so weitergeht, wie das vergangene endete. Mein Wort für 2012 passt dazu:


Synonyme für Zuversicht: Glaube, Heiterkeit, Hoffnung, Lebensbejahung, Lebensmut, Optimismus, Vertrauen, Zutrauen, Zuversichtlichkeit.
Ab und zu neige ich zum Pessimismus, da passt das Wort mit seinen Synonymen hervorragend.
Ich bin gespannt, was dieses Jahr an Ereignissen bringen wird.
Euch wünsche ich nun auch noch alles Gute für 2012.

Sonntag, 4. September 2011

Reisen durch Flandern, Brügge

Brügge, meine mentale Heimat. Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich sofort dorthin ziehen.
Parken in der Stadt ist recht teuer, aber für 2,50 Euro/Tag kann man am Bahnhof parken. Von dort aus kommt man durch den Koning Albert I Park am Contertgebouw Richtung t’Zand laufen, dann in die Zuidzandstraat, weiter über die Steenstraat zum Markt, dem zentralen Platz Brügges.
Das Concertgebouw wurde anlässlich der „europäischen Kulturhauptstadt Brügge 2002“ gebaut. Die rote Fassade soll an die roten Ziegeldächer der Brügger Häuser erinnern. Darüber, ob das Gebäude ins Stadtbild passt, lässt sich streiten, aber die Akustik des Hauptsaales ist wirklich sensationell.
Am t’Zand ist der Frijdagmarkt. Freitagmorgens ist dort wirklich Markt und an Wochenenden teilweise Flohmarkt (Rommelmarkt). Mittags sitzen dann die Einheimischen zusammen auf den umliegenden Terrassen und genießen ihr erstes Bier. Mittags Bier trinken ist nicht ungewöhnlich und auch nicht verpönt, aber wer sich anmaßt, aus der Flasche zu trinken, gilt als Alkoholiker.
Über den Brunnen auf dem Platz gibt es zwei Deutungen. Entweder soll er die vier Jahreszeiten darstellen oder er steht für das, was Flandern ausmacht, wie Fischerei, Landwirtschaft und Fahrrad fahren.
Der Straßenverkehr in Belgien ist etwas anders. Fahrradfahrer haben absoluten Vorrang, auch vor Fußgängern. Zum Teil fahren die Radfahrer sehr schnell, rücksichtslos und wie die gesenkten Säue. Seid also vorsichtig, auch an Zebrastreifen. An denen braucht man etwas Mut: Wer keine Anstalten macht loszulaufen, wird keinen Autofahrer zum Anhalten bewegen.
Auf der Zuidzandstraat befindet ihr euch schon auf einer der Haupteinkaufsstraßen. Ziemlich am Anfang ist auf der rechten Straßenseite (wenn man vom Bahnhof kommt) „de Ark van Zarren“. Ein kleiner Laden mit Deko und Haushaltswaren, ein bisschen antik gestaltet und nett zum Stöbern. Etwas weiter kommt die Sint Salvadorskathedraal. Sie liegt etwas tiefer als die Hauptstraße, was daran liegt, dass man im Mittelalter den Müll einfach auf die Straße kippte und diese dadurch immer höher wurde. Die meisten Häuser wuchsen mit, weil sie später gebaut wurden, aber die Kirche blieb auf ihrem Niveau.
Weiter an der Kirche vorbei kommt rechts bald HEMA. Eine niederländische Kaufhauskette, die annähernd alles anbietet. Falls jetzt jemand nach einer Toilette ruft, kann man das dort kostenlos erledigen. Restaurants mögen diese Art von Besuchen nicht. Nach HEMA kommt, auch rechts, der Simon Stevin Plein. Gleich rechts befindet sich der Laden „Chocolate Line“. Klein, exklusiv, teilweise abgedreht (Praline mit Wasabi-Füllung) und mit 5,80 Euro für 100g sehr teuer. Zum Gucken ist er schön, das Schaufenster meistens kreativ dekoriert, aber mir ist er zu teuer, da ich im Norden von Brügge, etwas außerhalb, 250 g für 5 Euro direkt in der Manufaktur kaufe (Roose, Havenstraat 1). In der Steenstraat gibt es auch einen Laden von Roose, aber die Brüder haben sich vor ein paar Jahren getrennt und arbeiten nun unabhängig voneinander und ich bin der Fabrik treu geblieben. Direkt nebenan ist „Dille en Kamille“, ein Laden der Kräuter und Haushaltswaren verkauft. Auch nett zum Gucken. Am Ende des Simon Stevin Plein ist Dumon, auch ein Chocolatier. Er ist ein Mitglied in der Brügger Chocoladengilde und darf deshalb die Stadtpraline, Brugs Swaentjes, herstellen. Es gibt 47 Schokoladengeschäfte in Brügge und ich habe schon bei vielen die Stadtpraline probiert, aber bei Dumon schmeckt sie mir am besten. Sie ist mit einer Pralinécrème und Karamelsplittern gefüllt, ein Traum, der auf der Zunge zergeht. Die Form des Schwanen wurde gewählt, weil die Brügger von Maximilian von Österreich dazu verurteilt wurden, zeitlebens die Schwäne auf den Grachten (Reien) zu pflegen und zu schützen. Dies war seine Rache, nachdem die Brügger seinen Berater und Freund Peter Lanckhals umbrachten, aus Protest gegen Maximilians Regime. Aufgrund des Nachnamens wurden die Schwäne, eben auch Langhalzen genannt, ausgewählt.
Weiter geht es bis zu Verheecke auf der linken Straßenseite. Eine mittelmäßige Chocolaterie, die dafür sehr besondere Schokolade anbietet. Wer prüde ist, macht besser einen Bogen herum. Es gibt Brüste, Frauen, Pimmel, anatomisch beeindruckend genaue Vaginen, die beiden letzteren auch als Gummibärchen. Zudem noch ein Pärchen beim Verkehr aus Schokolade und die Brüste und Pimmel in verschiedenen Größen, letztere auch als Lutscher mit Fleck. Der belgische Humor ist etwas weiter unter der Gürtellinie und es stört sich keiner daran. Bei Neugier einfach in der Google Bildersuche „Verheecke chocolate“ eingeben. Ein lustiges Mitbringsel für humorvolle Freunde ist es schon.
belgische Pralinen und Schokolade der besonderen Art

Rechts liegt „Galerie Inno“, das belgische Gegenstück zu „Galeria Kaufhof“. Noch ein paar Schritte und ihr habt den Markt erreicht. Links erstreckt sich der Platz, rechts steht der große Belfried (Belfrij oder Halletoren). Links sind die zwei ältesten Buchläden der Stadt, de Reyghere, einer für Reiseliteratur und einer für Belletristik. Von Cafés am Markt rate ich ab, die meisten sind Touristenfallen, es gibt schönere. Auf der anderen Seite des Marktplatzes steht das Regierungsgebäude der Region Westflandern. Den Belfried kann man besichtigen und wer sich auf die 366 Stufen einlässt, kann bei gutem Wetter bis zum Meer gucken. Solltet ihr daran Interesse haben und einer Bootstour sowie dem Besuch des Schokolademuseums nicht abgeneigt sein, könnte sich eine „Love Brugge Citiycard“ lohnen. Diese kostet 33 Euro und ist ab dem ersten Einsatz 48 Stunden gültig. Für Genanntes ist der Eintritt enthalten (kostenfrei). Einzeln würdet ihr je 9-10 Euro zahlen.
Vor dem Turm stehen zwei Frituurwagen. Die Pommes gelten mit als die besten der Stadt. Früher stand dort nur ein Wagen, aber angeblich kam es bei einem Selbstmord (vom Turm gesprungen. Ist schwierig, passiert aber angeblich bis zu fünf Mal im Jahr) mal zu einem Unfall. Der Springer landete auf dem Wagen und keiner konnte mehr Fritten kaufen. Seitdem gibt es zwei Wagen, damit mindestens einer immer zur Verfügung steht. Ich weiß nicht, ob diese Anekdote stimmt, aber es ist typisch belgischer Humor.
Entweder lasst ihr den Turm rechts liegen und lauft an Delvaux, dem belgischen Handtaschendesigner, vorbei in die Wollestraat, oder ihr geht unter dem Turm durch auf den Platz zwischen den Tuchhallen (hier wurde im Mittelalter Stoff verkauft, wodurch Brügge zu Reichtum kam). Auch hier gibt es öffentliche Toiletten. Über den Platz durch das andere Tor, links, und ihr seit auch in der Wollestraat. Auf der linken Seite ist das Chocoladenhuisje, das hübsch dekorierte Brüste und Hintern aus Schokolade anbietet und van Oost. Mit 8,50 Euro für 250gr auch in der gehobenen Preisklasse, aber die Qualität stimmt. Etwas weiter kommt Pralinette, 250gr für 7,50 Euro, ebenfalls gute Qualität. Etwas weiter ist Juliette. Eine charmante junge Frau, die Kekse backt, und was für welche! Ihre Speculoos (Spekulatius, isst man in Belgien und Holland das ganze Jahr) sind ein Traum und den Preis von 5 Euro/Tüte echt wert. Hier irgendwo müsste es links zum Hotel Erasmus gehen. Von dort kann man schon auf die Gracht am Rozenhoedkaai schauen.

Weiter die Straße hinab kommt rechts einer der Läden von Moeder Babelutte. Hie gibt es die belgische Version unseres Studentenfutters, nämlich Studentenhaver. Eine Schokoscheibe mit Nüssen und Rosinen, ich liebe das Zeug. 250gr kosten 5,95 Euro, das ist verhältnismäßig wenig und einer der günstigsten Preise. Auf der linken Seite kommt man an einem Laden mit Spielzeug für Erwachsene vorbei. Am Ende der Straße erstreckt sich rechts der Dijver und links der Rozendhoedkaai, den geht es weiter.
Dies ist eine der meistfotografierten Ecken in Brügge und in abendlicher Beleuchtung noch viel schöner. An der Ecke Wollestraat/ Rozenhoedkaai und am Rozenheodkaai selbst sind zwei Bootsstationen, die aber meistens überlaufen sind.
Am Rozenhoedkaai könnt ihr links auf den Huidenvettersplein gehen oder eine kleine Extrarunde nach rechts einschlagen. Vom Pandreitje geht’s am Ende der Straße links in die Jozef Suvéestraat. Dann seht ihr rechts schon den Konigin Astrid Park liegen. An dessen Ende ist ein hübscher Spielplatz und zwischendrin gibt es kleine Pavillons. Hier wurde ein Teil des Films „In Bruges“ gedreht. Durch den Park und auf der anderen Seite wieder die Straße hoch laufen, dann kommt ihr auf die Minderbroederstraat, von dort geht es zurück zum Rozenhoedkaai.
Wenn ihr nun am Rozenhoedkaai (links) geradeaus auf den Huidenvettersplein lauft, kommt ihr zu einem anderen Bootsanleger, der weniger überlaufen ist, als die beiden zuvor. Auf dem Platz steht links das Hotel Duc de Bourgone. Einst das beste Hotel der Stadt, mittlerweile auf drei Sterne herabgesetzt. Früher war es das Haus der Metzgerinnung, das verrät auch das Relief über der Eingangstür, das damals statt Hausnummer über fast jedem Haus zu finden war. Die Brügger spotten, dass es nicht treffender sein könnte, denn das Hotel sei nicht besser als ein Kuhstall. Typisch belgischer Humor, aber ich kann es nicht beurteilen, da ich dort noch nicht genächtigt habe.
Am Ende des Platzes ist links der Bootsanleger und rechts der Fischmarkt. Nach der Brücke steht links die Büste des letzten sozialistischen Bürgermeisters. Eine nette Ehre? Er hatte eine Fischallergie. Ob er sich über diesen Platz gefreut hätte??? Auch wieder eine typisch belgische Spitzfindigkeit.
Weiter geht es entlang des Steenhouwersdijk in die Groene Rei, bis zum Haus von Fidel. Ich wünsche euch, dass ihr ihn zu Gesicht bekommt. Er ist „der weltberühmte Hund“. Ein blonder Labrador (?), der den ganzen Tag aus dem Fenster schaut. Er belässt es auch wirklich beim Schauen, denn aus dem Fenster ist er noch nie gehüpft. Der Hintergarten seines Nachbarhauses (gehört auch seinem Frauchen, beides sind Gästehäuser) könnte euch bekannt vorkommen, falls ihr den ZDF-Sonntagsfilm „Ein Herz aus Schokolade“ (lief Ende November 2008) bzw. die Fortsetzung „ein Traum aus Schokolade“ gesehen habt. Das Haus ist das „Haus an den Reien“, um das es in dem Film geht. Hier ein Bild von Fidel.
Nach den Häusern von Fidel links über die Brücke, links in die Straße wo er wohnt, zum Ende durchlaufen und dann nach rechts in die Meestraat. An der Ecke ist ein nettes Bistro, den gouden Kroes, falls nun jemand Hunger hat. Nicht erschrecken, im Schaukelstuhl könnte ein Hund (King Charles Spaniel) sitzen, das ist Lora. Ebenso freundlich wie die Inhaber.
An der Ecke Meestraat/Hoogstraat geht es nach links, Richtung Burg. Ein beeindruckendes Bauwerk. Von hier seht ihr auch wieder den Belfried. In der Ecke der Burg ist die Heiligblutbasilika, sehenswert. Gegenüber ist ein parkähnlicher Platz mit einem rechteckigen Gebilde. Meistens läuft an den Plexiglaswänden Wasser hinab. Moderne Kunst in der alten Stadt. Da es neben dem Regierungsgebäude steht, lästern die Brügger (eigentlich Brüggelinge), dies sei die Autowaschanlage für den westflämischen Ministerpräsidenten, der dahinter wohnt. Ihr könnt über die Breidelstraat wieder auf den Marktplatz laufen und euch dann rechts halten. Nach dem Markt geht es in die Vlamingstraat. An der Ecke Vlamingstraat/Kraanplein (rechts) ist ein Platz, auf dem ein Ausschnitt des Vogelfängers auf Messingplatten liegt. Gegenüber ist das Stadttheater (Stadschouwburg) mit einer Papagenostatue. Hinter dem Platz ist ein Café mit fantastischen Naschereien. Leckere Schokoladentörtchen und andere Kalorienbomben. Gehört für mich in Brügge dazu. Den Kraanplein weiter runter und ihr rennt gegen das Schokoladenmuseum. Durchaus interessant, aber nur auf Niederländisch, Englisch und Französisch. Es ist andererseits so reich bebildert, dass man es auch ohne Sprachkenntnisse gut versteht. 
Mit dem Museum im Rücken nach rechts in den Biskajerplein, dann kommt ihr am Ende rechts auf den Jan van Eyck plein. Eine nette Aussicht auf ein der vielen Grachten. Rechts zwischen Gracht und van Eyck plein steht das Haus von Georges Rodenbach. Er hatte das Buch „Bruges, la morte“ geschrieben.
Mit dem van Eyck Platz im Rücken geht es geradeaus in die Academiestraat. An einem schicken Möbelgeschäft vorbei ist hier auch ein Geschäft, in dem man viele der belgischen Biere und dazugehörigen Gläser kaufen kann (jedes Bier hat ein eigenes Glas). Links geht es zurück in die Vlamingstraat. Gleich rechts ist das Haus der Familie van der Beurse. Sie fing an, den Handel in Brügge zu leiten und auf diese Familie geht der Begriff der Börse zurück. Gleich nebenan gibt es das Frituurmuseum, natürlich mit Probierstation.
Am Stadttheater vorbei und direkt danach rechts in die Jacob van Ooststraat, dann links in die Kuiperssrtaat. Von hier kommt ihr zum Eiermarkt, der sich auf der Rückseite des Marktplatzes befindet.
Nun könnt ihr in die Geldmuntstraat laufen, auch eine der Haupteinkaufsstraßen. Eine andere Möglichkeit:
Auf den Marktplatz und dann rechts in die Sint-Amandsstraat. An deren Ende ist ein kleines Café, Delices de Bruges (Nummer 27). Hier gibt es ganz besondere Trinkschokolade (warme Chocolademelk). Auf einem Tablett wird eine große Tasse mit heißer Milch serviert, dazu gibt es eine Schokoladenfigur in Form eines Tulpenblütenkopfes, der mit Schokostreuseln gefüllt ist (Choco Tulip). Die Tulpe setzt man nun auf die heiße Milch. Der Boden fängt an zu schmelzen, die Tulpe füllt sich mit Milch und bringt die Schokoflocken zum Schmelzen. Wenn sämtliche Schokolade geschmolzen ist gut umrühren und genießen.

Am Ende der Straße geht es nach rechts. An der Ecke zur Geldmuntstraat ist ein Straßenverkauf von Waffeln, die besten der Stadt! Auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist eine tolle Eisdiele. Nicht billig, aber fantastisch!
Etwas weiter die Straße runter ist linkerhand ein kleiner Weg, Zilverpand. Er öffnet sich auf einen größeren Platz mit weiteren Geschäften, unter anderem einen großen Spielwarenladen und ein Café, Bar-C (schräg links). Dort gibt es alles rund um Schokolade, mmhh. Wenn ihr dort durch geht, kommt ihr wieder auf der Steenstraat heraus. Hier nach links bis zur Salvatorskathedral. Vor der Kirche rechts die Straße hinunter gehen und dann links an ihr vorbeilaufen. Rechts kommt nun die Heilige Geeststraat. An deren Ende steht ihr vor der Onze liefe vrouwe kerk und geht vor ihr links auf die Gruuthusestraat.
Nach 50 Metern ist links der Guido Gezelle plein mit einer Statue des Dichters. Dazu passend ist hier das Restaurant t’schrijverke. Mein Lieblingsrestaurant mit flämischen Gerichten und viersprachiger Speisekarte, für den großen Hunger. Auf der anderen Seite könnte die Baustelle weg sein und dafür wieder der Weg frei in den Innenhof des Gruuthusemuseums. Einfach durch den Hof laufen und durchs Tor wieder auf die Straße. Ein Stück weiter und durchs nächste Tor, vielleicht 5 Meter entfernt. Seht ihr schon den Pavillon mit den Engeln? Einer meiner Lieblingsplätze.

Hinter der Mauer ist ein lustiger Laden, The Bear Necessities. Zurück im Innenhof könnt ihr über die kleinste Brücke von Brügge laufen und den Blick über den Kanal genießen. Weiter links halten und auf die Mariastraat laufen. Geradeaus auf der anderen Seite ist Oud Site Sint Jan. Bis vor wenigen Jahren war hier das städtische Krankenhaus untergebracht. Durch die Menschenmassen in der Stadt kam der Krankenwagen immer schlecht bis in die Klinik und war oftmals zu spät. Daher wurde am Standrand ein neues Krankenhaus gebaut. Hier ist noch ein Apothekenmuseum drin. Wieder auf der Mariastraat lohnt sich ein Ausflug in die Kirche, denn dort steht die einzige Statue Michelangelos außerhalb Italiens, die Madonna mit Kind. Anschließend mit der Kirche im Rücken die Mariastraat hinunter laufen. Auf der Brücke nach links ist ein weiteres, sehr beliebtes, Fotomotiv. Ein Haus nach der Brücke ist rechts ein kleiner Gang. Er führt zum Hinterhof eines der „Godshuisjes“. Diese kleinen Häuser mit oft nur 50 bis 60 Quadratmetern Wohnfläche wurden von den Gilden für ihre Mitglieder gebaut, die sich keine Wohnung finanzieren konnten. Beispielsweise für einen Schreiner, der sich ein paar Finger abgesägt hatte. Meistens wurden diese Häuser in einem Karree gebaut und sahen gleich aus, ähnlich den deutschen Reihenhäusern. Daran kann man auch heute noch ganz gut diese Häuser erkennen. Der Hinterhof ist ein schöner, kleiner und ruhiger Platz. Zurück auf der Mariastraat ist rechts wieder ein Verheeckechocolatier und ein weiterer Laden von Moeder Babelutte. Davor liegt ein nettes Café/Teehaus, der Name fällt mir nicht ein. Links liegt ein nicht ganz billiger Chocolatier, Sukerbuyc. Den Laden darf man nur betreten, wenn man Kaufabsichten hat. Dann kommt rechts die sehr kleine Stoofstraat. Durchlaufen und rechts auf dem Walplein halten. An dessen Ende ist die letzte Brauerei der Stadt, de halfe maan. Hier wird Brugse Zot gebraut. Es gibt Führungen und ein Restaurant mit Biergerichten.
Am Ende des Walplein rechts auf den Wijngaardplein. Nach wenigen Metern geht es rechts über die Brücke in den Begijnenhof. Wenn ihr durch das Tor lauft, habt ihr die letze Begine schon hinter euch gelassen. Das ist eine Büste mit Sonnenbrille, die vor der Brücke aus dem ersten Stock über einem Restaurant auf die Besucher grinst. Deutsche regen sich oft darüber auf, das wäre Gotteslästerung, für Belgier ist es amüsant. Im Begijnenhof werden, wenn ich mich richtig erinnere, Dominikanerinnen ausgebildet. Die meisten kommen von den Philippinen. Ihr könnt durch den Hof laufen und hinten links rausgehen oder über die Brücke zurücklaufen. Hinter dem Begijnenhof ist der Minnewater, oder Love Lake. Hier sind besonders viele Schwäne zu sehen.

Entweder links in den Minnewaterpark oder rechts am Love Lake entlang. Vom Love Lake geht rechts die Dokter Sebrechtsstraat ab, bitte folgen.
Beim anderen Weg könnt ihr am Ende vom Park rechts über den Begijnenvest rechts abbiegen.
Beide Wege führen letztlich auf die Straße Oostmeers. Von der Sebrechtsstraat kommt ihr direkt auf ein anderes meiner Lieblingsrestaurants zu, de Stoepa. Etwas alternativ, aber sehr lecker und günstig. Bei gutem Wetter mit lauschigem Innenhof.
Vom Begijnenvest aus könnt ihr schon fast den Bahnhof sehen, von der Sebrechtsstraat müsst ihr nach links abbiegen, dann seht ihr ihn vor euch.
Wenn ihr nun keine wunden Füße habt und euch nicht der Kopf brummt, weil er mit sehr vielen Eindrücken gefüllt ist, weiß ich auch nicht weiter ;-)

Brügge hat noch wesentlich mehr zu bieten. Ich liebe es, einfach durch die Straßen zu laufen und obwohl ich seit 15 Jahren regelmäßig in Brügge bin, habe ich es noch nicht geschafft, die gesamte Stadt zu erkunden.

Viel Spaß bei diesem Ausflug!

Samstag, 27. August 2011

Reisen durch Flandern, Gent und Antwerpen

Hier ist der zweite Teil meiner Belgien-Tipps:

In Gent gibt es eine kleine Senfmanufaktur. Der Hauptladen ist direkt in der Innenstadt:
Ferdinand Tierenteyn bvba
Sparrestraat 49
9000 Gent

Sehr auffällig und beeindruckend ist die Burg Gravensteen, ebenfalls mitten in der Stadt. Schon allein wegen der Aussicht lohnt sich der Besuch.
Abends kommt ihr in Gent auch in den Genuss der Stadtbeleuchtung. Dafür gibt es eine eigene Abteilung in der Stadtverwaltung.
Je nach Interesse bietet Gent zahlreiche Museen und alte Gebäude zum Besichtigen und Bestaunen. Am besten über Tourismus Flandern die Broschüre anfordern. Falls Ihr gerne mal durch die Innenstadt bummelt, bietet sich Gent auch dazu an. Eine schöne große Fußgängerzone mit vielen verschiedenen Geschäften.
Zum Übernachten in der Innenstadt empfehle ich das NH-Hotel:
Zentraler geht es kaum.
In Bahnhofsnähe und mit kostenlosen Parkplätzen liegt das Hotel Astoria:
Sehr gepflegt und relativ erschwinglich.

In Antwerpen ist die Ankunft per Bahn imposant, denn das Bahnhofsgebäude ist sehr beeindruckend. Die große Halle sieht eher wie ein Palast oder Grand Hotel aus. Direkt dahinter erstreckt sich das jüdische Viertel. Ich war an einem Sonntag dort und anfangs über das rege Treiben erstaunt, aber im Jüdischen ist ja der Samstag Ruhetag und Sonntag ein gewöhnlicher Arbeitstag. Das Diamantenmuseum hatte ich nicht geschafft, soll aber sehenswert sein. Die große Kirche auf dem Marktplatz ist auch sehr schön. Drumherum stehen sehr dicht die typischen mittelalterlichen Häuser und man sieht anfangs nur kleine Mauerteile, bis man dann auf dem Marktplatz vor der riesigen Kirche steht. Das Hafenviertel ist zurzeit in und sicherlich auch sehenswert, weil im Bereich Architektur und neue Geschäfte viel passiert, zudem ist Antwerpen Modemetropole und dadurch bei jungen Designern sehr beliebt.
Zentral aber trotzdem ruhig kann man bei "La Mona" übernachten.
http://www.lamona.be/NL/index.php 
Ich hatte die erste Unterkunft gebucht und wurde auf die zweite umgebucht. Ein sehr liebevoll ausgestattetes Bed and Breakfast der gehobenen Kategorie. Das Bad ist etwa so groß wie das Schlafzimmer, es gibt eine Sauna und eine Dachterrasse zum Innenhof. Das Frühstück wird auf dem Zimmer serviert. In fünf Minuten erreicht man die nächste Straßenbahnhaltestelle. Hier ein paar Eindrücke:

Samstag, 20. August 2011

Reisen durch Belgien, Brüssel

Lass das Auto vor den Toren der Stadt, sonst wirst Du Dich freuen, wenn Du in 5 Minuten eine Strecke von 50 Metern geschafft hast. Brüssel per Auto ist stressig… Mit Metro und Straßenbahn kommst Du aber überall hin, eine Tageskarte von De Lijn kostet etwa 5 Euro und kann in jeder anderen flämischen Stadt genutzt werden. Theoretisch kannst Du morgens durch Brüssel fahren und nachmittags mit der gleichen Karte per Kusttram die Küste abfahren.

In Brüssel ist Manneken Pis ein Muss. Je nach Wetter, Temperaturen und Jahreszeit hat das Kerlchen nichts oder ein lustiges Kostüm an (siehe Bild).
Dazu passend gibt es ein Museum, in dem alle (über 300) Kostüme ausgestellt sind. Dafür gibt es in der Stadtverwaltung auch einen Angestellten, der sich nur um Manneken Pis kümmert. In der Prinsengalerij gibt es das Gegenstück, Jaenneke Pis.

Je nach eurem Interesse kann ich auch das Comic-Museum empfehlen. Dazu gehören natürlich auch die bemalten Hauswände. In ganz Brüssel sieht man immer wieder großflächige Comics an den Hauswänden. Es gibt auch einen Stadtplan mit Spaziergang, den man bei der Touristeninformation erhält.

Für Shopping eignet sich die Nieuwe Straat/ Rue Neuve. Am nobelsten wird es auf der Louizalaan/ Rue Louise. Dort sind die Nobelmarken Zuhause. Ganz in der Nähe ist der Justizpalast, höchster Punkt in Brüssel. Dort hat man einen schönen Blick über die Stadt und kann mit einem gläsernen Aufzug (siehe Bild) ins unterhalb gelegene Stadtviertel fahren. Ich habe es mich nicht getraut ;-)
Das Viertel ist bei Tag sehenswert. Dort leben einige alte flämische Brüsseler, die noch ihren Brüsseler Dialekt pflegen und von keinem Flamen verstanden werden. Zudem gibt es  dort zahlreiche Antiquitätengeschäfte.

Eine der größten Malls in Belgien ist in Woluwe, östlich von Brüssel, falls ihr gerne im Ausland shoppen geht.

Leckere Pralinen für 5 Euro/250g gibt es bei „Brussels Pralines“ in der Heuvelstraat 4, eine Nebenstraße vom Grasmarkt/ Marché aux Herbes. In dieser Straße (hinter dem Grand Place gelegen) befindet sich auch die Touristeninformation.

Nicht weit entfernt sind die Hubertus Galerien / Galerie Saint Hubert, Galerie Royal. Insgesamt sind es drei, die aneinandergereiht und überdacht sind. Die Geschäfte sind in der gehobenen Preisklasse, aber es ist wirklich sehenswert.

Auf dem Weg vom Grand Place/Grote Markt zur Kirche "Notre Dame" kommt man am Grand Place du Sablon vorbei. Hier sind die Chocolatiers Wittamer und Pierre Marcolini ansässig. Nicht unbedingt meine preisklasse, aber schon allein die Schaufenster sind sehenswert.
Auf dem Place Jourdan/Jordaanplein gibt es DIE Frittenbude, Antoine. Er ist eine richtige Institution und Du darfst mit Deiner Frittentüte sogar in den meisten umliegenden Kneipen Deine mitgebrachten Fritten essen und dort einfach das Getränk bestellen. Die Kneipen haben einen entsprechenden Aufkleber an der Tür.

Das Atomium wurde für das 50 jährige Jubiläum der Weltausstellung renoviert. Ich habe es noch nicht dorthin geschafft, aber der Expo-Park ist bestimmt sehenswert, genau wie die königlichen Gewächshäuser. Brüssel  hat auch noch ein Schokoladenmuseum, das ich aber nicht kenne, ich war in Brügge im Museum, und ein Instrumentenmuseum gibt es auch, ebenfalls bisher von mir noch nicht erkundet worden. Der Ausblick auf der Dachterrasse des Instrumentenmuseums soll sehr schön sein.

Sprachlich dominiert in Brüssel Französisch, obwohl die Stadt offiziell zweisprachig ist. Ich bin so frech und grüße immer auf flämisch. Wenn ich dann schief angeguckt werde oder eine Antwort auf Französisch kommt, steige ich auf Französisch um.

Reisen durch Flandern

Flandern ist mein absolutes Lieblingsreiseziel. In diesem Sommer schon seit 15 Jahren und ich freue mich jedes Mal, wenn ich wieder dort bin. Obwohl ich bereits mehr als 20 Reisen in diesen Teil Belgiens unternommen habe, gibt es noch immer Städte und Sehenswürdigkeiten, die auf meiner "noch zu besuchen Liste" stehen.
Vor einem Jahr half ich jemanden mit Tipps und so ziemlich allem, was ich über Flandern weiß, bei der Reiseplanung. Diese Berichte werde ich hier in nächster Zeit einpflegen.

Noch ein kleiner Hinweis zur sprachlichen Situation:
In Flandern wird Flämisch (Niederländisch) gesprochen. Die meisten Flamen beherrschen auch Französisch, Englisch und Deutsch, wobei ich Französisch in Flandern vermeiden würde. Die Flamen sind auf die französischsprachigen Belgier aus der Wallonie nicht so gut zu sprechen, weil diese kaum oder gar kein Flämisch sprechen. Deren Schulsystem schreibt Flämisch nicht als erste Fremdsprache vor und so kann es sein, dass ein französischsprachiger Belgier Englisch und/oder Deutsch, aber kein Flämisch spricht. Ja, in unserem Nachbarland ist vieles anders ;-)

Ich wünsche jetzt schon viel Spaß beim Lesen und Reisen!

Freitag, 29. Juli 2011

Wann fängt eine Reise an?

Nachdem ich meinen Blog „Alltag und Reisen“ nannte, ging es in den vorhandenen Beiträgen nur um Alltägliches, dabei war ich durchschnittlich jeden zweiten Monat unterwegs.
Als Teenie fragte ich mich, wann eine Reise beginnt. Wenn ich am Zielort ankomme, wenn ich mich auf den Weg mache, bei der Buchung oder beim Gedanken?
Für mich ist es ganz klar der erste Gedanke. Die Überlegung, auf Reisen gehen zu wollen, die Entscheidung für ein Ziel oder eine Route sind der Beginn, dessen Höhepunkt die eigentliche Reise ist.
Ich brauche Stunden, bis ich mich für eine Unterkunft entscheide und oft vergehen einige Abende mit Internetrecherche, bevor ich etwas buche. Je nach Reiseart ist die Lag natürlich wichtig. Ein Strandurlaub mit Unterkunft im Landesinneren macht keinen Sinn, genauso wie eine Städtereise mit Quartier im Nachbardorf meistens Quatsch ist.
Meine nächste Reise hat vor zwei Wochen begonnen, obwohl ich erst Ende September unterwegs ein werde. Immerhin ist die Unterkunft schon gebucht und der obligatorische Reiseführer liegt auf dem Büchertisch.